Festkommers eröffnet Jubiläumsjahr

Geburtstage müssen gefeiert werden. Runde Geburtstage umso mehr, und wenn neben einem 100-jährigen Jubiläum auch noch ein 60. Geburtstag ansteht, dann darf man auch mehrmals feiern. So startete die Freiwillige Feuerwehr Petersberg-Steinau am Samstag mit einem Festkommers in ihr Jubiläumsjahr, bevor im Sommer ein ganzes Wochenende lang gefeiert wird. 

Nach einem Festgottesdienst in der Steinauer Kirche hatten die Floriansjünger zur Abendveranstaltung ins Giso-von-Steinau-Haus geladen, um in angemessenem Rahmen zurückzuschauen auf einhundert Jahre Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr im Petersberger Ortsteil. Der Einladung gefolgt sind neben Landrat Bernd Woide, dem selbst aus Steinau stammenden Ersten Kreisbeigeordneten Frederik Schmitt und Bürgermeisterin Claudia Brandes auch Jason Freeman als Geschäftsführer des Landesfeuerwehrverbandes Hessen sowie der Verbandsvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Fulda, Patrick Weber. 

Kreisbrandinspektor Adrian Vogler und Gemeindebrandinspektor Max Baumgartl zählten ebenso zu den Ehrengästen wie der stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart Michael Wickenhöfer und der neue Gemeindejugendfeuerwehrwart Petersbergs, Michael Aschenbrücker. 

Auch fanden sich Abordnungen zahlreicher befreundete Wehren und Vereine im Dorfgemeinschaftshaus ein, um mit der Feuerwehr anzustoßen. Allen voran die Kameradinnen und Kameraden aus Petersberg-Mitte, Marbach, Margretenhaun, Haunedorf und Steinhaus, aber auch aus Dammersbach oder Wiesen. Die Malteser Steinhaus, sowie das Deutsche Rote Kreuz Marbach zählten ebenfalls zu den Gästen. 

In ihren Grußworten würdigten die Festredner die Arbeit der Feuerwehr in unterschiedlicher Weise. Bürgermeisterin Brandes betonte die stets gute Zusammenarbeit zwischen Führung und Gemeinde und sei stolz, heute auf dem Fest der größten Feuerwehr derselben zu sprechen. Frederik Schmitt berichtete von einem der ersten großen Einsätze der jungen Feuerwehr aus dem Jahre 1928, als unter anderem die Scheune seines Urgroßvaters August den Flammen zum Opfer gefallen war. Damals war die Steinauer Wehr zur Stelle, und er sei froh, dass dies heute noch immer so ist. 

Ortsvorsteher Thomas Vogel präsentierte einen alten Ledereimer, der, zuvor als Schirmständer verwendet, vor langer Zeit einmal einen unverzichtbaren Beitrag zum abwehrenden Brandschutz des Dorfes lieferte. Jason Freeman überreichte die “Hessenkarte” des Landesfeuerwehrverbands, eine Ehrenplakette anlässlich des 100-jährigen Bestehens. Patrick Weber hatte die Plakette des Kreisfeuerwehrverbands im Gepäck, und auch von der Sparkassenversicherung wurde durch Michael Larbig eine Urkunde überreicht. Ein besonderes Geschenk hatte der Steinauer Kamerad Stephan Möller: die Hebelstange der ersten Handdruckspritze der Feuerwehr aus dem Jahre 1888. Er hat sie über Umwege erhalten und restaurieren lassen, sodass dieses großartige Geschenk, welches ,,mit dem Schweiß unserer Vorfahren getränkt ist“, nun im Feuerwehrhaus einen ehrwürdigen Platz erhalten kann. Die Wehrführer der Nachbarwehren Steinhaus und Dammersbach dankten, nachdem sie den Weg über Haune bzw. Roßkuppe auf sich genommen hatten, für die jahrelange Freundschaft. 

Eine besondere Ehre war der Besuch des stellvertretenden Landesjugendfeuerwehrwartes Michael Wickenhöfer. Er lobte vor allem die Jugendarbeit, so sei die Jugendfeuerwehr Steinau aufgrund ihrer zahlreichen Erfolge der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mittlerweile deutschlandweit bekannt. Auch Kreisbrandinspektor Vogler würdigte nicht nur die Einsatzabteilung, sondern die Steinauer Wehr in ihrer Gesamtheit als Vorbild für erfolgreiche Feuerwehrarbeit im ganzen Landkreis. 

Nach den kurzweiligen und abwechslungsreichen Grußworten kam es zum Hauptprogrammpunkt des Abends. Im Sommer letzten Jahres hat sich ein engagiertes, mehrköpfiges Team zusammengefunden mit dem Ziel, die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Steinau in einer Chronik neu aufzuarbeiten und zu präsentieren. Nach unzähligen Stunden Arbeit wurde dies mit der Fertigstellung einer über zweihundert Seiten starken Chronik erreicht. Aufgelockert durch Videobeiträge und musikalische Intermezzi des Musikzuges führten Michaela und Christoph Möller im Wechsel durch die wichtigsten Ereignisse aus einhundert Jahren Feuerwehr Steinau – von der Gründung als Freiwillige Feuerwehr Steinau-Steinhaus, besonderen Einsätzen und prägenden Persönlichkeiten wie Franz Frohnapfel und Anton Möller über die sich ständig weiterentwickelnde technische Ausstattung bis zu den großen Erfolgen der Jugendfeuerwehr. Passenderweise hatten einige der ehemaligen Jugendfeuerwehrmitglieder ihre Goldmedaillen mitgebracht, die sie als Sieger der Deutschen Meisterschaft der Jugendfeuerwehren 1983 in Kiel errungen. 

All dies findet man auch in der gedruckten Chronik – modern aufbereitet, die Videobeiträge des Vortrags als QR-Code verlinkt und mit detaillierter Historie der mittlerweile sechs Abteilungen der Feuerwehr Steinau. Am kommenden Festwochenende, das vom 13. bis 15. Juni vor dem Giso-von-Steinau-Haus stattfindet, ist die Chronik für jede/-n gegen eine selbstgewählte Spende zu haben.  

Um kurz nach zehn beendete Fabian Krieger, der als Zweiter Vorsitzender moderierend durch das Programm führte, den offiziellen Teil des Abends. Im Anschluss wurde bei guten Gesprächen und Getränken wohl noch einige Male auf das Jubiläum angestoßen. 

Die Feuerwehr Steinau bedankt sich bei allen, die diesen Abend gemeinsam mit uns gefeiert haben. Wir laden herzlich ein, dies auch im Sommer zu tun, am großen Festwochenende vom 13. bis 15. Juni. Es warten ein Bier meets Wein-Abend, verschiedene Musikgruppen, eine Spiel- und Blaulichtmeile, ein abwechslungsreiches kulinarisches Angebot und nicht zuletzt ein großer Festzug. Wir freuen uns! 

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