Jugendfeuerwehr unter Hessens Besten

Vor fast genau zwei Monaten konnte sich der Nachwuchs der Feuerwehr Steinau durch den Gewinn des Kreisentscheids für die Hessenmeisterschaft der Jugendfeuerwehren qualifiziert. Am gestrigen Sonntag war es dann soweit: früh morgens machten sich Mannschaft, Betreuer und einige Begleiter auf den glücklicherweise nicht ganz so weiten Weg nach Alsfeld, um sich im Nachbarlandkreis mit den Besten aus ganz Hessen zu messen.

Kein Wölkchen mochte die aus dem ganzen Land angereisten Feuerwehrleute schützen vor der Sonne, deren Strahlen die Temperaturen schon früh an die 30 ° Celsius trieb. Die rings um das Wettkampfgelände errichteten Pavillons sorgten auch nur bedingt für Abkühlung, und so war die Hitze neben Anspannung und Erwartungsdruck sicherlich ein weiterer Faktor, der allen Mannschaften zusetzte.

Insgesamt 57 Jugendfeuerwehren traten – verteilt auf Staffel-, Gruppen- und Mädchenwertung – in Alsfeld gegeneinander an. Daher sei auch die logistische Leistung des Veranstalters, der Feuerwehr Alsfeld, erwähnt, über 100 A- und B-Teile ohne nennenswerte Verzögerungen zu koordinieren. Zusätzlich hielten auch die „großen“ Kameradinnen und Kameraden der Einsatzabteilungen die Hessenmeisterschaft ihres Wettkampfs, der Leistungsübung, auf dem Gelände ab. Ein wahres Gipfeltreffen also.

Die Steinauer Mannschaft durfte zunächst den sogenannten A-Teil absolvieren, also möglichst fehlerfrei und zügig einen Löschangriff aufbauen, wobei Hindernisse überwunden und Knoten geknotet werden mussten. Dies gelang den Jungen und Mädchen ohne Probleme, sodass am Ende starke null Fehlerpunkte zu Buche standen. Einzig die im Vergleich zum Kreisentscheid etwas langsamere Knotenzeit mag den ein oder anderen geärgert haben.

Erst etwa drei Stunden später stand der B-Teil auf dem Plan. Zeit, die genutzt wurde, um sich im Schatten der Bäume des Alsfelder Stadions zu erholen und bei (relativ) kühlen Getränken sowie Laugengebäck Kraft zu tanken für den anstehenden Staffellauf, bei immer noch wolkenlosem Himmel und erbarmungslos brennender Sonne wahrlich keine einfache Aufgabe. Denn nicht nur schnell, sondern konzentriert muss man sein, um die verschiedenen Stationen des Staffellaufs, etwa das Schlauchwickeln oder den Wurf der Feuerwehrleine, zu meistern.

Erneut zeigten sich die Früchte des Trainings der vergangenen Wochen und die Bemühungen des Betreuerteams, denn auch der B-Teil verlief fehlerfrei. Mit dem Flug des Leinenbeutels durch die das Ziel markierenden Stangen fiel nicht nur der Leinenbeutel auf die heiße Tartanbahn, sondern auch Anspannung ab von Mannschaft und den anfeuernden Fans. Mehr konnte man nicht tun – jetzt musste man auf das Ergebnis warten.

Nachdem Bürgermeister, Verbandsfunktionäre und sogar der hessische Innenminister ihre Grußworte an die Menge beendet hatten, verkündete der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Michael Wickenhöfer in gewohnt abwechselnder Reihenfolge die Platzierungen. Zuvor war dieser noch von Innenminister Poseck mit dem Goldenen Brandschutzverdienstzeichen am Bande für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für die Jugendfeuerwehren geehrt worden. Einer Würdigung, der wir uns gerne anschließen. Glückwunsch!

Die Jugendfeuerwehr Steinau erreichte mit 1417 Punkten den 4. Platz ihrer Wertungsgruppe und verpasst damit um nur einen Punkt das Treppchen des diesjährigen Landesentscheids. Das Rennen machten an diesem Tag die Mannschaften aus Feldatal-Ermenrod (Platz 3), Lorsch (Platz 2) und Brombachtal (Platz 1). Herzlichen Glückwunsch!

Generell muss man festhalten, dass viele Mannschaften nur Kleinigkeiten von einer höheren Platzierung trennte – ungewöhnlich häufig entschied bei Punktgleichheit ein nachrangiges Kriterium.

Auch wenn es natürlich besonders ärgerlich ist, so knapp aus den Top 3 zu fallen, können sich die Steinauer Jungen und Mädchen erneut zu den besten Mannschaften des Landes zählen. Eine Leistung, die nicht von heute auf morgen erreicht wird, nicht selbstverständlich und Ausdruck der leidenschaftlichen, zeitintensiven Arbeit von Jugendlichen und BetreuerInnen ist. Darauf ist die Feuerwehr Steinau äußerst stolz und gratuliert herzlich!

Ebenfalls gratulieren wir unseren Fast-Nachbarn aus Hünfeld-Dammersbach, die mit einer starken Leistung und den daraus resultierenden 1425 Punkten die Staffelwertung gewannen und sich nun Hessenmeister nennen dürfen!

Ein ebenso ereignisreicher wie anstrengender Wettkampfsonntag endete abends am Feuerwehrhaus in Steinau, traditionell bei Pizza und kühlen Getränken. Auch Bürgermeisterin Claudia Brandes schaute vorbei, um der Mannschaft zum tollen Ergebnis zu gratulieren.

Die Feuerwehr Steinau bedankt sich bei allen Mannschaften für den fairen Wettbewerb, bei der Feuerwehr Alsfeld für die Organisation und Ausrichtung sowie bei allen, die uns vom Spielfeldrand aus angefeuert haben. Nächsten Sonntag steht als Abschluss des Wettkampfjahres noch der Osthessen-Cup in Hünfeld-Mackenzell an, bevor es erst im nächsten Jahr wieder heißt: „Knoten und Stiche anlegen!“